Kennst Du das? Du beobachtest auf dem Spielplatz andere Eltern und denkst: Was für eine kleine zerbrechliche Welt. Ich sehe Kinder die ausgelassen auf einem Trampolin springen und ich sehe eine Mutter die mit schützenden Armen nebenher springt. Ich beobachte ein Kind, das von einem Klettergerüst herunterspringen möchte und ich höre einen Vater der seinen Sohn anweist dies nur zu tun, wenn er in seine Arme springt. Und ich sehe mich und meine Tochter, die Worte unseres Kinderarztes im Ohr „Es ist besser ein Kind fällt im Kindesalter oft hin, bricht sich vielleicht mal ein Bein als dies gar nicht zu tun und ein Leben lang in Watte gepackt zu werden. Klar Kinder fallen hin und stehen wieder auf. Und was machen wir Mütter? Auch wir lernen zu fallen und wieder aufzustehen und sich mit dem alltäglichen Scheitern zu arrangieren. Welches alltägliche Scheitern fragst du dich?
Als meine erste Tochter zwei Jahre alt war traf ich eine recht erfahrene Mutter: „Muttersein ist alltägliches Scheitern“ erklärte sie mir, denn Mütter erklären anderen Müttern ja sehr gerne etwas. Das kannte ich gut, alltägliche Scheitermomente waren bei meinem Mama-sein tatsächlich inklusive. Wenn es hieß „Mütter werden nicht krank“ und ich wurde krank, wenn meine Tochter ewig in den Schlaf geschaukelt werden mochte und es hieß „früher haben wir die Babys einfach nur hingelegt und sie sind dann friedlich eingeschlafen“. Manchmal „scheitern“ wir aber auch einfach daran, unserem Kind zu helfen, wenn das Lieblingsspielzeug spurlos verschwindet und wir nicht zufällig ein zweites Exemplar davon auf Lager haben und unser Kind nicht anderweitig trösten können. Natürlich ist dies nur eine Frage der Betrachtung, wir scheitern nur dann, wenn wir es auch als Scheitern verurteilen.
Doch was passiert, wenn alltägliche „Scheitermomente“ auf einmal unser Leben bestimmen? Wenn wir nur noch mit wenig Freude und Energie in den Tag starten, im Job, in unserer Partnerschaft, mit den Kindern nur noch funktionieren?
Dann läuft definitiv etwas schief, aber wo anfangen, damit aus den Hürden des Alltags nicht ein riesiger Scheiterhaufen wird.
Heute verrate ich Dir meine 5 Tipps gegen das alltägliche Scheitern, denn Muttersein ist so viel mehr als das:
1. Nimm den Druck aus dem Deinem Leben. Beobachte genau, wie sprichst du selber mit dir? Denkst du manchmal: „Oh bin ich blöd!“ Nur wer es schafft liebevoll mit sich selbst umzugehen, schafft es auch im Umgang mit anderen liebevoll zu bleiben. Lobe dich selbst und feiere dich für deine Erfolge. Erst dann kannst du auch andere mit deinem Lob motivieren.
2. Sprich mit deinen Freunden über positive Dinge. Dein Darm entspannt sich, wenn du positive Sachen sagst, hörst und weitergibst. Oft steigt auch der Stresspegel oder die innere Unruhe wenn wir zu viele Nachrichten konsumieren und versuchen zu viele Dinge gleichzeitig zu bewältigen. Besser ist es, regelmäßige Auszeiten einzuplanen und mal zu versuchen an nichts zu denken.
3. Gönne dir 2-3 gekochte Mahlzeiten am Tag, denn das erdet dich und stärkt dich. Für eine starke Mitte solltest du täglich gekochtes Getreide essen, viel frisches Gemüse und gute Zutaten verwenden, sowie auf gute Eiweißquellen achten. Ich empfehle dir mit gesüßten Nahrungsmitteln, Genussmittel (Kaffee, grüner Tee, Alkohol), Rohkost und eisgekühlten Speisen und Getränken zurückhaltend umzugehen, denn diese Lebensmittel schwächen die Milz und fördern die Schleimbildung und Feuchtigkeit.
4. Ich surfe grundsätzlich lieber vor der Welle, als dass sie mich eiskalt von hinten erwischt. Daher habe ich gelernt rechtzeitig den Entschleunigungsknopf zu drücken, in dem ich immer mal wieder im Laufe des Tages tief durchatme oder ein Entspannungsübungen mache. Wusstest du, dass dir eine 3 minütige tiefe und bewusste Atmung pro Tag sechs Stunden Entspannung verschaffen kann? Probiere es einfach mal aus, schon das bewusste Ein- und Ausatmen kann dir helfen bei Stress gelassener zu bleiben.
5. Finde eine für dich passende Morgen- oder Abendroutine. Ein guter Start am Morgen, hat einen Einfluss auf den Rest des Tages, davon bin ich fest überzeugt. Mache morgens Yoga, meditiere oder finde deinen Fokus für den Tag. Frage dich mit welcher Intention möchtest du heute in den Tag starten? Willst du heute im Job ein besonderes Projekt zum Abschluss bringen oder möchtest du heute Nachmittag so lang wie möglich für deine Kinder da sein? Egal welche Windböen im Laufe des Tages an dir zerren werden oder welche Wellen dich herausfordern werden, mit deinem Fokus für den Tag setzt du einen Anker der sich auch dann nicht löst, wenn es um dich herum turbulent wird.
Welche Tipps hast du auf Lager um deinem turbulenten Alltag die Stirn zu bieten? Ich bin gespannt auf deine Kommentare
Liebe Britta, wow, meine Kinder sind mittlerweile schon erwachsen und ich habe ständig gegen mein Scheitern angekämpft. Mir ist das gar nicht so klar gewesen. Mir ist nur klar gewesen, dass das sehr anstrengend ist. Meine Selbst-Hilfe war damals, dass ich mir erlaubt habe, alleine zu frühstücken. Wenn ich unter Zeitdruck und Stress mit den Kindern gefrühstückt habe, dann bekam ich immer Bauchschmerzen. Habe ich ihnen nur Gesellschaft geleistet und hinterher, wenn Ruhe in unser Haus eingekehrt war, alleine gefrühstückt, dann ging es mir sehr gut. Aber wie das so ist: der Gedanke, ich bin an dieser Stelle keine gute Mutter, hat mich leider oft eiskalt dabei erwischt. Aber es ist wie du sagst, es ist auch die Chance zu lernen mit Scheitern klar zu kommen und zu erkennen, dass so nun mal das Leben ist. Danke für den tollen Beitrag, liebe Grüße Anja
Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile mit den Thema Routinen aufbauen, die mir helfen sollen, meine Energiereserven wieder aufzufüllen (Yoga, Mediditation etc.) Auch dabei Scheitere ich immer wieder, was unter anderem daran liegt, dass ich für einige dieser „Gewohnheiten“ noch nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden habe, um diese nahtlos in meinen Alltag zu intergrieren. Es ist eben ein Lernprozess und auch hierbei dürfen wir nicht so streng mit uns sein. Wir sind eben Menschen und keine Maschinen! Und so gelingt es mir, mich jeden Tag zumindest für eine Weile zurückzuziehen. Egal was es dann ist, dass ich dann für mich tue und NUR für mich, ich feiere als Selfcare-Ritual. Was für andere egoistisch sein mag, ist für mich ein Überlebensprinzip. Liebe Grüße von deiner Blogger-Kollegin aus der Blogothek Miriam
Liebe Miriam,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag und die wahren Worte. Ja auf jeden Fall ist es ein Lernprozess und ich denke auch, dass wir uns für jeden Schritt in die richtige Richtung feiern dürfen. Jetzt bin ich schon ganz gespannt deine Artikel zu lesen.